Ein alltäglicher Unfall ist passiert. Bei einer Vorfahrtverletzung ist die linke vordere Fahrzeugseite beschädigt worden. Der Sachverständige sieht sich den Schaden an und ermittelt den Reparaturweg. Der Kotflügel und die Stossstange wird erneuert, die beschädigte Achshälfte wird ausgetauscht und das Lenkgetriebe aus Sicherheitsgründen erneuert. Am Ende der Reparatur wird die Achse korrekt eingestellt und das Fahrzeug dem Kunden übergeben. Nach einem halben Jahr stellt der Kunde fest, dass sich seine Reifen einseitig abfahren obwohl doch die Achsvermessung in Ordnung war. Was ist passiert?

Moderne Karosserien bestehen aus einem aufwändigen Materialmix. Häufig bleiben Schäden an der selbsttragenden Struktur des Fahrzeugs verborgen. Diese Schäden, hervorgerufen durch die Krafteinleitung an weit vom Anprall entfernten Baugruppen, lassen sich weder durch eine Sichtprüfung noch durch eine klassische Achsvermessung feststellen. So bleibt häufig ein Rad- oder Achsversatz aufgrund der Achsmesstechnik unentdeckt. Das ist auch der Grund warum mittlerweile sehr viele Fahrzeughersteller (beispielsweise Porsche) eine 3D Achsvermessung nach jedem (!) Unfall vorschreiben. Aufgrund der hohen Investitionskosten haben bis jetzt jedoch nur wenige Werkstätten diese Technik zur Verfügung und auch verzichten viele Sachverständige auf die Anwendung dieser Technologie.

Doch gerade mit einer 3D Vermessung ist eine rechtssichere Dokumentation des Schadens erst möglich. Auch wenn es die Versicherung nicht gerne hört: Wenn die Vermessung einen Schaden am Rahmen aufzeigt muss sie den Schaden bezahlen.